von christiane » 20.11.2010, 19:41
Das ist wirklich ein schwieriges Thema. Also ich bin dafür, dass PID angewendet werden darf.
Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass mein Leben als kleinwüchsiger Mensch lebenswert ist. Für mich gibt es kein Leben (mit welcher Behinderung oder Einschränkung auch immer), das nicht lebenswert ist! Ich spreche auch Jedem das Recht ab, über den Wert eines anderen Leben zu entscheiden. Die Formulierung "einem Ungeborenen ein Leben mit so einer Behinderung zu ersparen" ist in meinen Augen blanker Hohn, weil das bedeutet, dem Ungeborenen überhaupt keine Chance auf ein Leben zu geben.
ABER: für mich hat jeder Mensch das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Dazu gehört die Entscheidung, Kinder haben zu wollen und eben auch das Recht zu entscheiden, KEIN behindertes Kind haben zu wollen. Ich finde es ehrlich, wenn sich Eltern gegen ein behindertes Kind entscheiden, weil sie eben nicht mit der unbequemeren, schwierigeren Familiensituation umgehen können - aus welchen Gründen auch immer. Die Begründung vom "ersparten Leiden für das Ungeborene" finde ich verlogen.
Meiner Meinung nach muss man bei Ablehnung der Präimplantationsdiagnostik konseqenterweise auch die Pränataldiagnostik und den daraus möglicherweise folgenden Schwangerschaftsabbruch ablehnen.